Das Camil-Velican-Haus

Casa Camil Velican

COD LMI: AB-II-m-B-00144

inc. sec. XX

Trandafirilor-Str. 11

Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, ohne dass es sich aus architektonischem Gesichtspunkt besonders hervorhebt. Das Haus hat einen symbolischen Wert, da es vormals vom ersten rumänischen Bürgermeister der Stadt Karlsburg, Camil Velican, bewohnt wurde. 1878 als Sohn des Rechtsanwaltes Alexandru Velican und seiner Gattin, Maria Târlea, geboren, ging er in Karlsburg in die Grundschule und in Blasendorf/Blaj ins Lyzeum. Seine Hochschulstudien in Klausenburg/Cluj Napoca und Budapest ermöglichten es ihm, 1903 Mitglied der Karlsburger Anwaltskammer zu werden. Er war Mitglied der Rumänischen Nationalpartei und nach seiner Rückkehr von der italienischen Front wurde er in den Rumänischen Nationalrat aufgenommen. In dieser Eigenschaft nahm er aktiv an den Vorbereitungen der Großen Nationalversammlung in Karlsburg vom 1. Dezember 1918 teil.

Sein Haus wurde desgleichen für den Empfang der siebenbürgischen Delegationen und Vertreter ausgesucht, welche sich an der Organisation der Großen Nationalversammlung beteiligten. Ebenfalls hier fand die Gründungssitzung des Leitenden Rates mit der Eidablegung dem Großen Nationalrat gegenüber statt. Der Leitende Rat entfaltete hier seine Tätigkeiten bis am 4. Dezember, wonach er nach Hermannstadt/Sibiu umgesiedelt wurde. Als Anerkennung seines organisatorischen Talentes wird Camil Velican am 3. Dezember zum Bürgermeister der Stadt Karlsburg ernannt, er wird hiermit zum ersten rumänischen Bürgermeister in Siebenbürgen nach dem 1. Dezember. Bald danach gelang es ihm, die Verwaltung der staatlichen Einrichtungen sowie des Museums zu übernehmen und zeigte eine besondere Sorgfalt für das Kulturerbe. Zwischen 1922 und 1926 war er Präfekt und organisierte die Festlichkeiten anlässlich der Krönung im Oktober 1922.

Für seine Tätigkeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Medaillen: Den Ferdinand-I.-Orden, das Komturkreuz des Ordens „Krone von Rumänien", das Offizierskreuz des Ordens „Stern von Rumänien", das Ehrenzeichen vom Rumänischen Adler, die Medaille für Belohnung der Arbeit 1. Klasse, die Medaille für Verdienst um Handel und Kultur. Er verstarb 1937 im Alter von 58 Jahren.


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