Das Rubin-Patiţia-Haus

Casa Rubin Patiția

COD LMI: AB-II-m-B-00140

sf. sec. XIX

Trandafirilor-Str. 14

Das Haus wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Seinen historischen Wert verdankt es der Tatsache, dass es vormals Rubin Patiþia und sein Schwiegersohn, Dr. Zaharia Muntean, bewohnt haben.

Rubin Patiția wurde 1841 in Câmpeni geboren, wo er auch zur Grundschule ging, welche er in Poiana Vadului beendete. Zur normalen Schule ging er in Hermannstadt/Sibiu, ins Gymnasium in Beiuº und Hermannstadt/Sibiu und absolvierte die Hermannstädter Rechtsakademie.

Zwischen 1872 und 1878 wurde er zum Senator des Karlsburger Magistrates gewählt. Zwischen 1881 und 1893 brachte er sich aktiv im politischen Kampf für die Rechte der Rumänen in Österreich-Ungarn ein und wurde zum Mitglied des Zentralkommitees der Nationalen Rumänischen Partei in Siebenbürgen. Er war eines der Mitglieder der Petenten-Delegation, welche dem Kaiser Franz Joseph die Forderungen der Rumänen in Siebenbürgen in Wien überreichten. Infolge des Prozesses der Memorandisten, welches in Klausenburg vom 7. zum 25. Mai 1894 abgehalten wurde, erhielt er eine zweieinhalbjährige Haftstrafe, wurde jedoch nach etwas mehr als einem Jahr begnadigt.

Nach seiner Rückkehr nach Karlsburg wurde er durch die ungarischen Verwaltungseinrichtungen wegen seines Kampfes für die Rechte der rumänischen Bevölkerung in Siebenbürgen persekutiert. Er verstarb am 13. Juni 1918, einige Monate bevor er die Verwirklichung seines Traumes, die Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien, miterleben konnte. Er ist im Maieri-Friedhof in Karlsburg begraben.

Zaharia Muntean wurde in Mergeln/Mergindeal (Kreis Sibiu) geboren, wo er zur Grundschule ging. Anschließend ging er in Mediasch zum Lyzeum und studierte Recht in Budapest. 1909 heiratete er Elena Patiția, Rubin Patițias Tochter. Er war ein aktiver Kämpfer für die Rechte der Rumänen. 1916 wurde er verhaftet und der Spionage zugunsten Rumäniens angeschuldigt. Das Militärgericht in Klausenburg verurteilte ihn zum Tode. Es gelang ihm jedoch, der Hinrichtung zu entkommen; der Kaiser Österreich-Ungarns, Carol I., begnadigte ihn in letzter Minute.

Er wurde zum Mitglied des Rumänischen Nationalrates in Karlsburg gewählt und mit der Herausgabe der Zeitung "Alba Iulia" beauftragt. Er verstarb 1972 in Hermannstadt und wurde in Karlsburg begraben.


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